Professionalisierungsprozesse in der Lehrkräftebildung
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Professionalisierungsprozesse in der Lehrkräftebildung
Professionalisierungsprozesse in der Lehrkräftebildung
Der Schwerpunkt Professionalisierungsprozesse in der Lehrkräftebildung orientiert sich in seiner Ausrichtung einerseits an der Forderung der Kultusministerkonferenz und des BMBF nach einem spezifischen und kumulativen Kompetenzaufbau in der Lehrerkräftebildung. Zu diesen Kompetenzen gehören die fachlich-fachdidaktische Strukturierung von Lernumgebungen, ihre Adaptation an die Voraussetzungen von Lernenden, das Unterrichten, das Diagnostizieren sowie das Reflektieren der eigenen Lehrhandlungen und der Lern-Handlungen von Schüler/innen. Andererseits bietet der Schwerpunkt den Rahmen für einen kritisch-konstruktiven Dialog zwischen solchen kompetenzorientierten Ansätzen und strukturtheoretischen und berufsbiographischen Forschungsperspektiven auf Professionalisierungsprozesse. Die profilbildenden Studiengänge des Lehramts, Master of Education und auch Zwei-Fächer-Bachelor, bilden das Forschungsfeld, in dem auch Lehramtsstudierende selbst in Kontexten Forschenden Lernens an Forschungsprozessen partizipieren.
Forschungsdesiderate, denen sich der Schwerpunkt widmet:
- Forschung zum Stand der Professionalisierung und zum Verlauf von Professionalisierungsprozessen;
- Forschung zur Modellierung von Professionalisierungsprozessen und von Strukturen zur Förderung professioneller Kompetenzen sowie
- Forschung zum Ertrag von Professionalisierungsmaßnahmen.
Diese Forschungen finden statt:
- in strukturierten Landes- und Bundesprogrammen sowie in Projekten zur Lehrerprofessionalisierung (prozessbezogen in den MWK-GRK „GINT – Lernen in informellen Räumen“; „ProfaS – Prozesse fachdidaktischer Strukturierung“ und „LÜP - Lernen im Übergangsraum Praxisphase“;
- im Projekt OLE+des Bund-Länder-Programms Qualitätsoffensive Lehrerbildung, bei dem Forschung und Entwicklung zur Professionalisierung in der Lehrerkräftebildung, die Implementierung neuer Theorie-Praxisbezüge sowie die Etablierung einer forschenden Lernhaltung in der Lehrkräftebildung ineinandergreifen.
Die Forschungsaktivitäten sind durch fakultäts- und hochschulübergreifende (GINT) sowie internationale Kooperationen gekennzeichnet (mit Japan oder Griechenland in DAAD-Projekten oder im ebenfalls vom DAAD geförderten Projekt Dimensions of Diversity in Teacher Education mit den Niederlanden und Südafrika gekennzeichnet. Der Wissenstransfer in die Region wird durch Netzwerke und Kooperationen mit Schulen und darüber hinaus mit außerschulischen Lernstandorten und weiteren Bildungsträgern in die Region Nord-West realisiert. Durch außerschulische Angebote für Kinder und Jugendliche soll die MINT-Bildung über den neu eingeworbenen regionalen MINT-Cluster AHOI-MINT (gefördert durch das BMBF) weiter gestärkt und in der Nordwest-Region verankert werden.
Die Potentiale im Bereich der Forschung liegen vor allem in dieser Vernetzung der vielfältigen regionalen und überregionalen Forschungsaktivitäten sowie in der durch verschiedene thematische AGs verstärkten interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den Fachdidaktiken, den Bildungs- und den Fachwissenschaften. Das an der Forschungsakademie des Zentrums für Lehrkräftebildung – Didaktisches Zentrum neu eingerichtete eigenfinanzierte GRK „Lehrkräftebildung 2040: Dimensionen der Professionalisierung von Lehrer*innen aus interdisziplinärer Perspektive“ zielt auf die Integration verschiedener Forschungsperspektiven ab. Der kooperative Ansatz des GRK verspricht neue Akzente, die vorhandenen Potenziale für die Lehrerbildungsforschung am Standort Oldenburg zu nutzen und in Forschungsvorhaben umzusetzen, um innovative Forschungsperspektiven in der Professionalisierungsforschung, wie z.B. auf die Sprachsensibilität in Bildungsprozessen, auf das non-formale, außerschulische und lebenslange Lernen und Lehren, auf die Facetten der Heterogenität oder auf die Digitalisierung von Lehr-Lernprozessen zu etablieren bzw. weiter auszubauen. Zentraler Ort der Bündelung dieser Potentiale ist die Akademie, die die interdisziplinären Forschungsvorhaben im Schwerpunkt strukturell und organisatorisch unterstützt.